14.06.2025 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen in der Küstenheide auf Wangerooge
14.06.2025 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen in der Küstenheide auf Wangerooge
Am Freitag gab es im Nationalpark “Rosenhaus” auf Wangerooge zwei Informationsveranstaltungen von Maike Isermann von der Nationalparkverwaltung zur Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen in der Küstenheide auf Wangerooge. Vormittags wurden Rat und Verwaltung und am Nachmittag die Bevölkerung informiert. Der Küstenheide im Westen auf Wangerooge geht es nicht gut. Der dortige Bestand ist zum Teil schon sehr alt und verholzt und hat sich bedingt durch örtliche Verhältnisse kaum erneuern können. Erschwerend kommt hinzu, dass zahlreiche Neophyten wie die Kartoffelrose (Hagebutte), Traubenkirsche, die schwedische Mehlbeere oder die Aronia, auch bekannt als Apfelbeere, im Nationalpark Niedersächsische Wattenmeer sich stark ausgebreitet hat und auch den Bestand der Küstenheide gefährdet. Auch die schon seit 15 Jahren andauernden Erhaltungsmaßnahem von Jugendgruppen aus Bethel und des IJGD konnten das weitere Ausbreiten der Neophyten nicht verhindern. “Diese Heidelandschaft auf Wangerooge ist einzigartig auf den Ostfriesischen Inseln und deshalb ist es sehr wichtig sie zu erhalten” so Maike Isermann. Schon in diesem Jahr wird man deshalb schon mit gravierenden Erhaltungsmaßnahmen beginnen müssen.
So ist eine alte Eiskuhle durch das Nadelkraut bedroht. Erfahrungen von Norderney, aus den Niederlanden und Belgien haben gezeigt, dass nur ein Zuschütten eines mit dem Nadelkraut befallenen Gewässers, die einzig sinnvolle Maßnahme ist! Dieser Teich, zur Zeit kenntlich gemacht durch einen Krötenzaun, liegt direkt am Westdeich. Ab Mitte Juli wird eine Fachunternehmen mit zwei Baggern dieses Gewässer mit Sand aus der Umgebung verfüllen.
In den Folgejahren soll Gebüsch mit unterirdischen Ausläufern, wie z.B. die Kartoffelrose und stockausschlagende Gehölze gezogen und maschinell ausgegraben, ggf. sogar mittels Wurzelfräsung entfernt werden. Bombentrichter sollen aufgereinigt um die gebietsfremden Gehölze zu entfernen. “Diese Maßnahmen werden sich optisch über mehre Jahre auf die Landschaft auswirken. Wenn wir aber nichts tun wird die Heide unwiederbringlich verschwinden,” so Isermann weiter.
Eine Nachpflege durch Freiwillige kann diese Fläche dann für 10 bis 15 Jahre frei von Neophyten halten.
Parallel wird es eine maßnahmenbegleitende Kampfmittelbeseitigung geben.
Finanziert werden diese Maßnahmen, die vom Juli 2025 bis Ende des Jahres 2027 andauern werden, durch KLARA Fördermittel, ggf. auch durch Kompensationsmaßnahmen der Offshorewindparks in der Nordsee.
