Pressemitteilung Katja Keul (MdB/Bündnis 90/Die Grünen) Rettungsschirm für Ostfriesische Inseln am Beispiel Wangerooge:

Pressemitteilung Katja Keul (MdB/Bündnis 90/Die Grünen) Rettungsschirm für Ostfriesische Inseln am Beispiel Wangerooge:

Was der Bombenangriff am 25.04.1945 vor 75 Jahren auf Wangerooge nicht geschafft hat könnte Corona jetzt vollenden

Wangerooge, den 24.04.2020

Presseinfo 04/20 Die Grünen Wangerooger

Am Samstag, den 25.04.2020 jährt sich zum 75. Mal der Luftangriff alliierter Fliegerverbände wenige Tage vor Ende des 2.Weltkriegs auf die Nordseeinsel Wangerooge. Damals wurde versucht mit 600 Flugzeugen und 6000 Sprengbomben Wangerooge zu zerstören. Wangerooge wurde zu 80% zerstört.

Was alliierte Flieger und Bomben damals nicht geschaft haben, wird nun 75 Jahre später durch ein kleines Virus, was man mit den Augen gar nicht wahrnehmen kann, vielleicht doch noch Realität“, so Peter Kuchenbuch-Hanken grüner Ratsherr der Insel Wangerooge.

Der Tourismus eines der ältesten Nordseebäder Deutschlands, immerhin fand 1804 die erste Badesaion auf Wangerooge statt, wird nun durch den Shutdown durch das Coronavirus in seinen Grundfesten erschüttert.

Auf den Ostfriesischen Inseln herrscht Saisonbetrieb. Frühjahr, Sommer und Herbst bringt Geld in die Kassen. Nach den kargen Wintermonaten sind die Konten der Betriebe traditionell sehr angestrengt, erste Einnahmen erzielt man mit Beginn der Saison zu Ostern. Da das Ostergeschäft schon Corona zum Opfer gefallen ist und die Perspektive, ob in diesem Jahr überhaupt noch Gäste nach Wangerooge kommen dürfen, liegen die Nerven bei allen Insulanern schon ziemlich blank.

Alle Ostfriesischen Inseln leben zu 100% vomTourismus. Die finanziellen Unterstützungen der Betriebe der Insel durch Land und Bund durch Kredite helfen den Insulanern für einen Monate. Kredite müssen aber auch wieder zurück bezahlt werden, nur woher kommen diese Mehreinnahmen um diese Kredite zu tilgen, wenn noch nicht einmal eine Aussicht besteht, dass es dieses Jahr überhaupt wieder Tourismus auf den Inseln geben wird“, so Kuchenbuch-Hanken weiter.

Katja Keul (MdB/Bündni90/Die Grünen) schließt sich den Worten Ihrer Parteikollegin Filiz Polat (MdB/Bündni90/Die Grünen)an:

Das Hilfspaket der Bundesregierung wird der Situation auf den Inseln nicht annähernd gerecht. Die Soforthilfe reicht bei vielen Unternehmen der Hotel- und Gaststättenbranche, die einen vollständigen Einnahmenausfall zu beklagen haben, nicht mal für einen Monat. Da aber keine Entspannung in Sicht ist, muss die Soforthilfe ausgeweitet werden, damit die Unternehmen mindestens die kommenden drei Monate überstehen können. Danach bedarf es einer Neubewertung der Situation. Vor dem Hintergrund fehlender Einnahmen hilft den Betrieben auch kein niedrigerer Mehrwertsteuersatz, wie ihn der Koalitionsausschuss gerade beschlossen hat. Hotels und Gaststätten waren die ersten, die geschlossen wurden, und werden vermutlich die letzten sein, die wieder vollständig öffnen dürfen. Unter Sicherstellung des Infektions- und Gesundheitsschutzes müssen Bundes- und Landesregierung daher einen Stufenplan für die ostfriesischen Inseln entwickeln, wie Lockerungen im Tourismusbereich umgesetzt werden können, bevor es für die Betriebe zu spät ist.“ Hier regt Polat an, die Vorschläge des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Ostfriesland zu prüfen. Reha-Kliniken u.a. mit dem Schwerpunkt Pneumologie und Atemwegserkrankungen sollten in die Konzepte einbezogen werden, um die entsprechenden Voraussetzungen für Lockerungsmaßnahmen für die ostfriesischen Inseln stufenweise zu erreichen. Dabei haben Infektions- und Gesundheitsschutz Priorität.Über die kurzfristigen Hilfe hinaus braucht es aber auch einen Hilfsfonds für die Tourismusbranche insgesamt, der die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie in den kommenden Jahren abfedert“.


Mit grünen Inselgrüßen
Peter Kuchenbuch-Hanken
Ratsherr für die Grünen Wangerooger