02.01.2025 Schäden an den Nordostdünen trotz nur geringfügig erhöhtem Wasserstand bemerkenswert

02.01.2025 Schäden an den Nordostdünen trotz nur geringfügig erhöhtem Wasserstand bemerkenswert

Während sich die Flutschäden am Badestrand in Grenzen halten, haben die nur leicht erhöhten Wasserstände der letzten Tage, die mit Höchstständen unter 1 m über MTHw noch nicht einmal den Status einer leichten Sturmflut erfüllten, trotzdem schon zu bemerkenswerten Schäden an den Nordostdünen geführt.

Zum Einen führte dies an den Verschleißbauwerken an den Übergängen “Bootsweg” und “Schwarzer Weg” zu erheblichen Abbruchkanten bis zum Teil 3-4 m Höhe, zum Anderen wurde die Bestandsdüne östlich der Holzbuhne T, vor der keine Verschleißbauwerke errichtet wurden, beschädigt. Verschleißbauwerke verstärken Dünen an neuralgischen Punkten, um dort die Mindestbreite  einer Schutzdüne von 50 m zu erfüllen, oder, wie es der Name schon sagt, sie dürfen auch verschleißen, also abgetragen werden, damit die dahinter befindliche Düne geschützt bleibt. Auf einer Länge von ca. 1,5 km, vom Hundestrand bis kurz vor dem Übergang “Neudeich” hat die Nordsee in den letzten Tagen für zum Teil erhebliche Sandverluste gesorgt.

Ursache ist ein zu niedriges Strandniveau des Vorstrandes in diesem Küstenbereich, was dann zur Folge hat, dass die Nordsee schon bei nur geringfügig erhöhten Wasserständen ungebremst  an den Dünenfuß laufen kann.

Für dieses zu niedrige Strandniveau soll nach Auskünften des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz in Norden (NLWKN) auf den letzten Deichschauen, ein Priel im Vorstrand vor den Nordostdünen verantwortlich sein. 

Die Sicherheit der Insel sei aber nicht gefährdet, auch nicht nach diesen doch bemerkenswerten Sandverlusten! Ärgerlich nur, dass im nächsten Frühjahr in diesem Strandbereich wieder einmal erhebliche Sandauffahrmaßnahmen notwendig werden.

Gemeinde und Rat fordern hier schon seit Jahren, ähnlich der Maßnahme aus dem Herbst 2009, in diesem Küstenbereich eine Aufspülmaßnahme des Vorstrandes.

Diese Spülung wird vom NLWKN bislang allerdings abgelehnt, da sie im Gegensatz zu den anderen Inseln Langeoog (Spülung 2022 und 2024) und Spiekeroog (Spülung 2023) aufgrund der Sandentnahmestelle (2009 zuletzt mit einer 7 km langen Dükerleitung) zu teuer sein würde. Deshalb hat sich das NLWKN bislang zu  Reparaturmaßnahmen und Verschleißbauwerken an den Nordostdünen entschieden. 

Die Grünen Wangerooger haben sich heute erneut über ihre Grüne Landtagsabgeordnete Sina Beckmann an den Niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer (Bündnis90/Die grünen) gewandt, die Schäden nach den Stürmen im  Frühjahr einmal selbst in Augenschein zu nehmen.

„Der Schutz der Inseln bedeutet Küstenschutz für das Festland und die Sicherung von gut 130 Mrd. € an Wirtschaftswerten. Auch wenn sich die Summen für den Küstenschutz stetig erhöhen, auf jetzt jährlich 80 Mio. € vom Land Niedersachsen, reicht diese Summe bei weitem nicht. Küstenschutz ist Existenz-Sicherung im gesamten Norden Deutschlands und deshalb sind hier deutlich mehr Bundesmittel gefordert,“ so Sina Beckmann.