30.09.2021 Herbstbereisung der Schutzdünen und Deichschau

30.09.2021 Herbstbereisung der Schutzdünen und Deichschau

Am Donnerstag zog die Kommission der Inselbereisung zur Begutachtung der Küstenschutzeinrichtungen (Deichschau) über die Insel Wangerooge. Vertreter des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz in Norden (NLWKN), des  Amtes Wasserstraßenverwaltung Weser-Jade-Nordsee aus Wilhelmshaven (WSA), der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, des Domänenamtes, des Kreises Friesland, des Mellumrates, von N-Ports und der DB/SIW Wangerooge, sowie der Gemeindeverwaltung und des Inselrates begutachteten die Dünen, Deichen, Buhnen und weiteren Wasserbauwerke, ob sie für den Winter gut gerüstet sind. Prof. Frank Thorenz vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz in Norden (NLWKN) verkündete beim Pressegespräch stolz. „Die Deiche und Schutzeinrichtungen auf Wangerooge sind schaufrei“, soll heißen sind sicher. Zuletzt konnte Ende Oktober 2019 eine Deichschau in der Größenordnung abgehalten werden. Corona hatte weitere Inselbereisungen in diesem Aus maß verhindert.

Großes Lob erhielten die Freiwillige Feuerwehr Wangerooge und die Mitarbeiter der DB/SIW Wangerooge vom Leiter der Inselbereisung Prof.Frank Thorenz, die Anfang September unter Aufsicht des NLWKN das Bahndeichschart unter erschwerten Bedingungen in Dunkelheit bei einer Übung geschlossen und anschließend wieder geöffnet hatten. “Es ist wichtig, dass diese Gruppen aufeinander eingespielt sind, im Ernstfall bleibt mitunter nur wenig Zeit, um das Schart zu schließen”, so Thorenz zum positiven Verlauf der Übung.

Ansonsten gab es kaum Beanstandungen an den Küstenschutzeinrichtungen. Insbesondere hatte die Ostwindlage des letzten Winters und Sommers die Nord-/Ostdünen sehr schön wachsen lassen. “Ich habe hier im Osten noch nie solche Sicheldünen gesehen”,  so Thorenz bei der Besichtigung der Dünenkette bei Neudeich. Auch am Bootsweg ist das Verschleißbauwerk in einem sehr guten Zustand.

Die Harelhörndüne im Westen der Insel wurde vom WSA, im Zuge einer Ausbaggerung im Hafenbereich, im Auftrag des NLWKN mit 23.000 Kubikmeter Sand verstärkt. Zum Mai wurde dort die vorgelagerte Bautrasse fertiggestellt, die zukünftig nicht nur als Fahrweg für schwere Fahrzeuge am Strand, sondern auch als eine Art Wellenbrecher vor der Harelhörndüne, dienen soll.

Frederic Baumgarten von der Wasserstraßenverwaltung Weser-Jade-Nordsee aus Wilhelmshaven (WSA), berichtet von den Baufortschritten am Deckwerk im Westen. Im Hafen wurde der Behelfsanleger zu einem festen Anlegeplatz für den Küstenschutz ausgebaut. Der dort entnommene Sand aus dem Hafenbecken wurde zur Ertüchtigung der Harlehörndüne verwendet. Über diesen neuen Anleger kamen 90.000t Wasserbausteine, die zusammen mit den 100.000t Wasserbausteinen, die schon auf der Insel waren, in der aktuellen Baumaßnahme zwischen Buhne A und F von der Arge Bunte und Boskalis verbaut worden sind. In der 42. KW kommt der Asphalt für den weiteren Bauabschnitt, sodass bis Ende Oktober dieser Deckwerksabschnitt fertig gestellt sein wird. Insgesamt werden dann dort 36.000 Quadratmeter vergossen worden sein.

Die Ausschreibung für den nächsten Deckwerksbauabschnitt, vom neuen Leuchtturm Richtung Saline, soll Anfang 2022 erfolgen. Bauphase von April bis Ende Oktober.

Insgesamt rechnet Baumgarten damit, dass, vorbehaltlich der Witterungseinflüsse, Ende 2024 das gesamte Deckwerk fertiggestellt sein wird.

Seitens des Kreises Friesland wurde bekannt, dass der Landkreis dem Deutschen Jugend Herbergswerk (DJH) in Bremen eine Verfügung zugestellt hat, hinsichtlich eines seit 2004 fehlenden Objektschutzes der DJH-Westturm. Bei der damaligen Erneuerung der Jugendherberge war dem DJH eine Auflage erteilt worden, ihren Neubau, da dieser sich außerhalb der Küstenschutzeinrichtungen befindet, durch eine Schutzdüne gegen Hochwasser zu sichern. Dieser Auflage war das DJH bis heute nicht nachgekommen. Das DJH muss nun bis 31.01.2022 eine Planung vorlegen und die Baumaßnahme bis zum15.09.2022 umgesetzt haben.