Ungehindert engagiert: Tatkräftige Hilfe für die schützenswerte Küstendünenheide

Ungehindert engagiert: Tatkräftige Hilfe für die schützenswerte Küstendünenheide

Einsatz wird durch das deutsch-niederländische Förderprojekt INTERREG V A „Watten-Agenda 2.0“ unterstützt

Vom 24. bis zum 28. August bekommt der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer wieder ehrenamtliche Unterstützung aus Bielefeld: Bereits im 10. Jahr in Folge kommt eine Gruppe von Menschen mit seelischer bzw. geistiger Behinderung für einen freiwilligen Naturschutz-Einsatz auf die Insel Wangerooge. Im beruflichen Alltag sind sie bei der Stiftung proWerk Bethel im Bereich Landschaftspflege und anderen handwerklichen Aufgabenfeldern beschäftigt.

Eine Woche lang engagieren sich die 11 Frauen und Männer auf Wangerooge in einer von der Nationalparkverwaltung geplanten und vom Mellumrat betreuten Pflegemaßnahme in der Heide westlich des Inseldorfes. Dabei geht es darum, standortfremde Pflanzenarten (Neophyten) wie Späte Trauben-Kirsche, Kartoffel-Rose und Apfel-Beere zu beseitigen, die sich stark ausbreiten und dabei die lichtliebende Heidevegetation überwachsen. Zusätzliche Hilfe gibt es von Norbert Hecker, der bis Anfang des Jahres als Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung das Projekt betreut hat und nun, als engagierter Rentner, selbst als Freiwilliger dabei ist.

Der freiwillige Arbeitseinsatz der Bethel-Gruppe stellt ein beispielhaftes Veranstaltungsformat dar, um Menschen mit Einschränkungen das Weltnaturerbe Wattenmeer zu vermitteln und sie bei dessen Schutz einzubeziehen. Daher wird die Aktion in diesem Jahr im Rahmen des deutsch-niederländischen Förderprojekts INTERREG V A „Watten-Agenda 2.0“ unterstützt. Das Projekt hat ein Fördervolumen in Höhe von 1,7 Millionen Euro und läuft bis 2022. Im Mittelpunkt des Projektes steht ein nachhaltiger und wertschätzender Tourismus am Weltnaturerbe Wattenmeer. Dazu gehört auch, Einheimische und Gäste für die Schutzwürdigkeit des Weltnaturerbes zu sensibilisieren und bürgerschaftliches Engagement zum Schutz des Wattenmeers zu stärken.

Durch den langjährig wiederholten Einsatz sind vor Ort deutliche Erfolge sichtbar. Die typische Vegetation der Küstendünenheide kann sich dort langsam wieder ausbreiten. Nun geht es darum, wieder aufkeimende Neophyten regelmäßig frühzeitig zu entfernen. Neben dem Arbeitseinsatz haben die freiwilligen Helferinnen und Helfer natürlich die Möglichkeit, in der Freizeit die Insel und ihre Natur auch mit fachkundiger Führung kennenzulernen.

Alle Informationen zum Förder-Projekt sind auf der Webseite www.watten-agenda.de aufgeführt. Dieses Projekt wird im Rahmen des INTERREG-Programms von der Europäischen Union und den INTERREG-Partnern finanziell unterstützt.

Stiftung proWerk Bethel

Watten-Agenda

Ehrensache Natur

Foto: Stenzel