Ostfriesenzeitung berichtet von erneuter Havarie, Containern in der Nordsee vor Schiermonnikoog

Die Ostfriesen-Zeitung berichtet aktuell auf ihrer Seite:

Ein Frachter hat rund 100 Seemeilen nördlich der niederländischen Insel Schiermonnikoog in der sogenannten Weißen Bank eine bisher unbekannte Anzahl Container verloren. Das bestätigt Bernhard Meyer, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) Cuxhaven, auf Nachfrage der Redaktion. Meyer und seine Kollegen sind zuständig, weil sich der Fundort in der Ausschließlichen Wirtschaftszone Deutschlands befindet. Am Mittwoch habe die niederländische Küstenwache das WSA darüber informiert, dass sich etwas im Netz eines Fischers verhakt habe. „Er war offenbar zu dem Schluss gekommen, dass es sich um einen Container handeln musste“, sagt Meyer.

Laut Meyer ist das Schiff „GS Neuwerk“ des WSA unterwegs, um am Fundort des Containers per Sonar nach weiteren Containern zu suchen. Auch nach treibenden Behältern soll Ausschuss gehalten werden. „Es könnte eine Gefahr für die Schifffahrt bestehen“, sagt Meyer. Die „GS Neuwerk“ werde gegen 15.15 Uhr an der Fundstelle eintreffen. „Die Stelle liegt außerhalb der Verkehrstrennungsgebiete“, sagt Meyer. Seit die „MSC Zoe“ im Januar vergangenen Jahres mehr als 300 Container verloren hatte, wird über diese Gebiete hitzig diskutiert: Verantwortliche von den Inseln und Umweltschützer fordern immer wieder, dass Riesenfrachter ausschließlich das küstenferne Verkehrstrennungsgebiet befahren dürfen. Reedereien bevorzugen allerdings das küstennähere – weil es kürzer und schneller zu durchfahren ist. „Der aktuelle Fundort ist aber so weit draußen, dass keine Gefahr für die Inseln besteht“, erklärt Meyer.

In mehreren Medienberichten heißt es, dass die aktuell verlorenen Container von der „Munich Maersk“ stammen sollen, einem der größten Containerschiffe der Welt. „Das ist reine Spekulation“, sagt Meyer. Es gebe derzeit keine Anzeichen dafür, dass speziell dieses Schiff die Ladung verloren habe. „Wir haben von mehreren Reedereien die Auskunft erhalten, dass keine Container über Bord gegangen seien – auch von der, die momentan im Fokus der Berichterstattung steht“, sagt der WSA-Schiff. Auch die gemutmaßte Anzahl von bis zu 200 havarierten Containern bestätigt er nicht: „Wir wissen das einfach nicht und müssen darauf warten, was wir vor Ort herausfinden können.“ Wegen der diversen Unbekannten sei ebenfalls unklar, was sich in den Containern befindet.