26.10.2022 Herbst-Inselbereisung/Schutzdünen-Deichschau

26.10.2022 Herbst-Inselbereisung/Schutzdünen-Deichschau

Am Mittwoch zog die Kommission der Inselbereisung zur Begutachtung der Küstenschutzeinrichtungen (Deichschau) über die Insel Wangerooge. Vertreter des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz in Norden (NLWKN), des  Amtes Wasserstraßenverwaltung Weser-Jade-Nordsee aus Wilhelmshaven (WSA), der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, des Domänenamtes und des Mellumrates, sowie der Gemeindeverwaltung und des Inselrates begutachteten die Dünen, Deichen, Buhnen und weiteren Wasserbauwerke, ob sie für den Winter und die dann ggf. auftretenden Stürme und Hochwasserlagen gut gerüstet sind.

Vertreter/Innen des Kreises Friesland, von N-Ports und der DB/SIW Wangerooge fehlten entschuldigt.

Theo van Hoorn vom Arbeitsbereich 2 – Planung und Bau von Küstenschutzanlagen vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz in Norden (NLWKN) berichtete beim Pressegespräch, dass die Küstenschutzeinrichtungen der Insel für den Winter gut aufgestellt sind. Die Schäden, die die Stürme und Hochwasser im Winter angerichtet hatten konnten beseitigt werden. Sorge macht van Hoorn allerdings der Bereich Bootsweg. “Das dort wiederhergestellte Verschleißbauwerk ist in einem guten Zustand, der Vorstrand ist allerdings sehr flach, die Mittlere Tidehochwasserlinien (MTHW) liegt schon fast am Dünenfuß. Wir werden ein Auge drauf haben, wie es sich über den Winter hier entwickeln wird.

Bei der Harlehörn Düne im Westen der Insel haben wir keine Bedenken für den Winter, die Sollstärke ist vorhanden, im Bereich des WSA-Abschnittes wurden die dort freigespülten Sandsäcke mit Sand aus der Entnahme aus der Hafeneinfahrt, verstärkt”, so van Hoorn.

Nach Aussage von Ralf Harms von der Wasserstrassenverwaltung Weser/Jade/Nordsee aus Wilhelmshaven, konnte der Schaden im gerade erst fertiggestellten ersten Bauabschnitt im Deckwerk am Westkopf der Insel, kostenneutral beseitigt werden, da es sich zum einen Gewehrleistungsanspruch handelte.

Verärgert zeigten sich die Vertreter des Rates und Bürgermeister Fangohr bei der Ankündigung des WSA, dass die nächsten Bauabschnitte am Deckwerk im Westen erneut noch nicht in der Ausschreibung sind. “Uns fehlen die finanziellen Mittel, so Harms und van Hoorn. Durch die Krise in der Ukraine sei es zudem nicht einfacher geworden. Die Ausschreibung sei in Vorbereitung, soll 2023 erscheinen und in 2024 umgesetzt werden. Im Jahr 2023 wird ggf. schon das benötigte Material, wie Wasserbausteine auf die Insel verlegt. In zwei bis drei Jahren (2024-2026) sollen dann der Bauabschnitt angrenzend an den ersten Bauabschnitt am Westkopf in Richtung Osten bis Saline umgesetzt werden, ehe der letzte Bauabschnitt (2027/2028) folgen soll.

Wenn man bedenkt, dass die Ankündigung der Baumaßnahme und zur Verfügungstellung der finanziellen Mittel aus dem April 2015 stammte, muss man sich dann doch fragen, wo denn das Geld für diese Deckwerkssanierung geblieben ist, so Bürgermeister Marcel Fangohr.

Auch für diese Baumaßnahmen wird das WSA im Osten der Insel wieder Sand entnehmen müssen, Sand der nach den ggf. anstehenden Stürmen auch für die Beseitigung der dann anfallenden Schäden am Touristenstrand und den Nord-/Ostdünen benötigt wird. WSA, NLWKN und die Gemeinde- und Kurverwaltung wird sich im Frühjahr diesbezüglich über die benötigten Sandmengen ins Einvernehmen setzen müssen.

Vom WSA geplant sind Sandmengen: Frühjahr 2024: 10.000 Kubikmeter, Herbst 2024 23.000 Kubikmeter und Frühjahr 2025 nochmals 23.000 Kubikmeter.

Zum Abschied nach 15 Jahren Zuständigkeit für die Ostfriesischen Inslen, gab es für Theo van Hoorn von Bgm. Marcel Fanhohr ein kleines Präsent, denn van Horn wid nach 40 Jahren Zuständigkeit für den Küstenschutz bei NLWKN demnächst in den wohlbverdienten Ruhestand gehen. Die Inselbereisung auf Wangerooge war die letzte für van Hoorn.