Erst am späten Freitag Nachmittag kam die Genehmigung zur Sandentnahme im Osten der Insel
Erst am späten Freitag Nachmittag kam die Genehmigung zur Sandentnahme im Osten der Insel
Am Freitag Nachmittag erhielt die Gemeinde Wangerooge vom Landkreis Friesland endlich die Genehmigung zur Sandentnahme im Osten der Insel. Eigentlich sollte schon am Montag mit den zeitaufwändigen Arbeiten begonnen werden. Stürme und bürokratische Hindernisse führten jedoch zu Verzögerungen. Sofort nach Erteilung der Genehmigung begann die Spätschicht mit dem Sandauffahren.
Bis Mitte Mai werden voraussichtlich ca. 5.000 Fahrten in zwei Schichten pro Tag notwendig sein, um bei Niedrigwasser in jeweils ca. 6 Stunden die ca. 60.000 Kubikmeter Strandsand für den Badestrand für die Gäste der Saison 2019 wieder herzustellen.Einige der 10 Mitarbeiter sind schon seit Jahrzehnten dabei. Am längsten Hans Zientarski, der es auf stolze 34 Jahre bringt.
Dabei fahren die 4 Dumper ca. 5 km in den Osten der Insel, um sich dort an der 15 ha großen Entnahmefläche von einem Kettenbagger, ca. 12-15 Kubikmeter Strandsand aufladen zu lassen, den die Herbst- und Winterstürme wieder einmal dorthin getragen hatten, der nun wieder zurück zum Badestrand muss.
Zurück am Badestrand wird dieser Sand von den Fahrern mit ihren Dumpern Mulde an Mulde angehäuft und in den darauffolgenden Tagen von einer Kettenraupe zu einem Strand für die 1350 Strandkörbe modelliert.
Jährliche Kosten für dieses immer wieder kehrende Spektakel, ca 350.000 Euro. Da die Kosten für das Sandanfahren nicht durch Kurtaxe oder vergleichbare Gebühren der Kurverwaltung aufgefangen werden kann, unterstützt der Landkreis Friesland diese Maßnahme jährlich mit 100.000 Euro.
Seit Jahrzehnten kämpfen Wangerooges Bürgermeister und Inselräte für nachhaltige Maßnahmen bei den zuständigen Behörden im Land und Bund. Bislang ohne Erfolg. Niedersachsens Umwelt Minister Olaf Lies schlug im Januar vor, einen Arbeitskreis aller Beteiligten zu gründen. Nach Ansicht der Insulaner würde eine Vorstranderöhung durch Aufspülung, einem “Sandmotor”, wie ihn die Niederländer einsetzen, oder entsprechender Strombaumaßnahmen, die Situation deutlich verbessern.
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