16.03.2023 Am Wochenende Chemieabwehrübung des Havariekommandos auf Wangerooge

Gut vorbereitet auf den Chemie-Ernstfall

Havariekommando und Partner üben auf Wangerooge

Was ist zu tun, wenn die Nordsee gefährliche Stoffe an die Küste spült? Um für eine solche Situation gerüstet zu sein, organisiert das Havariekommando eine Großübung am Strand von Wangerooge. Vom 16. bis zum 19. März trainieren dort rund 130 Einsatzkräfte für den Ernstfall.

Eingebunden sind Feuerwehreinheiten der Landkreise Friesland und Wittmund, Ortsverbände des Technischen Hilfswerks (THW) aus dem Regionalbereich Oldenburg, der Ortsverband Jeverland der Johanniter Unfallhilfe sowie die Berufsfeuerwehr Oldenburg. Die Übungsleitung hat das Havariekommando, das auch im Ernstfall die Gesamteinsatzleitung übernehmen würde.

Das Übungsszenario sieht vor, dass es zu einem Schiffsunglück vor Wangerooge gekommen ist und in der Folge verpackte, aber potenziell schädliche Chemikalien am Strand angespült werden. Geübt wird vor allem das Auffinden, Bestimmen und Beseitigen der Gefahrstoffe. Aber auch die Organisation eines Einsatzes dieser Größe auf einer Insel mit den damit verbundenen logistischen Herausforderungen sowie die Koordinaton der Einsatzkräfte der unterschiedlichen Behörden und Organisationen sind Gegenstand der Übung

Kern-Übungstage sind der Freitag und der Samstag (17. und 18. März). Der Donnerstag und der Sonntag dienen dem Aufbau und dem Abbau des Übungsszenarios. Der Zugang zum Übungsort am Nordost-Strand von Wangerooge (etwa Höhe Flugplatz) ist in am Freitag und Samstag eingeschränkt. Das Havariekommando weist darauf hin, dass für die Übung auch schwere Fahrzeuge und Geräte genutzt werden und mit entsprechendem Verkehr zwischen Fähranleger und Übungsort zu rechnen ist.

Wangerooges Bürgermeister Marcel Fangohr: „Ich begrüße es sehr, dass die Insel Wangerooge als Standort für die Übung des Havariekommandos berücksichtigt worden ist. Bisher ist Wangerooge in Bezug auf Havarien immer glimpflich davongekommen, aber insbesondere die Nähe zu den drei großen Schifffahrtswegen erhöht das Risiko für unsere Insel. In der Vergangenheit hat sich bereits auf anderen Inseln gezeigt, dass bei Havarien Schadstoffe an den Strand gespült wurden und eine schnelle Reaktion zwingend erforderlich ist. Eine Vorbereitung auf den Ernstfall halte ich daher für sehr wichtig.“

Übungsleiter Sebastian Kroll vom Havariekommando betont: „Als Havariekommando legen wir großen Wert darauf, regelmäßig gemeinsam mit den Einsatzkräften unserer Partner zu trainieren. Im Ernstfall ist es wichtig, dass Abläufe und die Kommunikation untereinander und zwischen den Behörden gut abgestimmt und eingeübt sind. Besonders wertvoll sind solche Übungen natürlich, wenn sie unter möglichst realen Bedingungen stattfinden. Daher sind wir der Gemeinde Wangerooge und dem Landkreis Friesland sehr dankbar, dass wir direkt am Strand von Wangerooge üben können.“