Frühjahrs-Deichschau auf Wangerooge

Am Dienstag zog die Kommission der Inselbereisung zur Begutachtung der Küstenschutzeinrichtungen (Deichschau) über die Insel Wangerooge. Vertreter des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz in Norden (NLWKN), des neugegründeten Amtes Wasserstraßenverwaltung Weser-Jade-Nordsee aus Wilhelmshaven (WSA), der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeeer, des Domänenamtes, des Kreises Friesland, des Mellumrates und der Gemeindeverwaltung und des Inselrates begutachteten die gegebenenfalls über den Winter entstandenen Schäden an Dünen, Deichen, Buhnen und weiteren Wasserbauwerken.

“Die gute Nachricht vorweg, wir sind gut durch den Winter gekommen. Die wenigen Sturmfluten im Winter haben nur geringe Schäden auf der Insel Wangerooge angerichtet,” so Prof.Frank Thorenz vom NLWKN.

Unerfreulich für Wangerooge, insbesondere für die Schullandheime im Westen der Insel, ist nach wie vor die Tatsache, dass durch die selbstverwaltete Insolvenz des letzten Bauunternehmens vom Deckwerk auf Wangerooge, das in der Verantwortung des WSA liegt, die Bauarbeiten auch in diesem Jahr dort wieder ruhen. Frederic Baumgarten vom WSA stellte in Aussicht, dass es mit der Baumaßnahme im nächsten Jahr weiter gehen könnte. “Die Ausschreibung wird vorbereitet”, so Baumgarten.

Erfreulich, bis Ende September sollen dafür aber die noch ausstehenden Arbeiten am Ostgrodendeich, in Verantwortung des NLWKN, Deichkronen- und Deichverteidigungsweg, abgeschlossen sein, so Prof. Thorenz vom NLWKN. Zudem wird es eine neue Ansaht des Dorfgroden- und Ostgrodendeiches geben.

Auch die Schäden an den Nord-/Ostdünen halten sich in Grenzen. Der Überweg “Bootsweg” wird zur Zeit gerade hergerichtet, das Verschleissbauwerk dort weist noch genügend Stärke aus. Am Übergang “Neudeich” sind kaum Schäden, der Strandabschnitt beim Übergang “Radarstation” hat sich nach den Stürmen der vergangenen Jahre und der danach durchgeführten Sanierungsmaßnahmen gut erholt. Nach den Sandauffahrmaßnahmen wurden dort zudem Sandfangzäune gesetzt, die durch die Ostwindlagen im vergangenen Jahr und auch jetzt wieder, super Erfolge zeigen, so Prof. Thorenz vom NLWKN.

Das Verschleissbauwerk “Harlehörn Düne” kam ohne nennenswerte Schäden durch den Winter, nur die Baustraße, die auf den Schüttsteinen vor der “Harlehörn Düne” errichtet wurde, ist nahezu komplett zerstört. NLWKN und WSA verständigen sich noch in diesem Jahr darüber, wie eine technische Lösung zur Renovierung dieser Baustraße aussehen könnte. “Wir brauchen für den Deckwerks- und Buhnenbau in den nächsten Jahren eine Verbindung vom Hafen zum Deckwerk, um dort problemlos das Baumaterial transportieren zu können, so Baumgarten vom WSA.

An einigen Buhnen am Westkopf der Insel klaffen große Löcher, deren Gefahrenquellen, noch vor der finalen Sanierung, durch Sicherungsmaßnahmen in diesem Jahr, behoben werden sollen.

Bürgermeister Marcel Fangohr verkündete, dass man sich bei der Inselbereisung über 6 Standorte für Bänke auf dem Ost- und Dorfdeich mit der zuständigen Behörde, dem NLWKN, geeinigt habe und entsprechende Anträge seitens der Gemeinde einreichen werde. Drei dieser Bänke benötigen eine Pflasterung unter den Bänken und werden auf der Seeseite der Deichanlage aufgestellt. Zudem konnte man sich mit dem WSA über eine einvernehmliche Lösung über die Öffnung des vom WSA geschlossenen Übergangs am Bielefelder Heim/Aussichtsdüne einigen.