dpa 25.11.2019

Wangerooge sucht 2.Inselarzt

(dpa) WANGEROOGE Auf der Nordseeinsel Wangerooge ist ein medizinischer Engpass vorerst abgewendet. Für diese Woche sei die Versorgung gesichert, vermutlich auch in der ersten Dezemberwoche. Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) fand eine Ärztin als Urlaubsvertretung für den derzeit einzigen Insel-Kassenarzt sowie die erforderliche medizinische Fachangestellte. „Die Praxis war am Montag geöffnet“, sagte Helmut Scherbeitz, zuständiger KVN-Geschäftsführer in Wilhelmshaven.

 
 

Bis vor kurzem gab es auf der rund 1300 Einwohner zählenden, zum Kreis Friesland gehörenden Insel neben einem Arzt für Privatpatienten auch zwei Kassenärzte. Allerdings hörte einer von ihnen kürzlich auf. Der verbliebene Mediziner macht nun seit Montag bis zum 8. Dezember Urlaub und plant dies auch vom 19. bis 27. Dezember. „7 Tage Dienst die Woche, 365 Tage im Jahr sind nicht möglich“, betonte Scherbeitz. Die jetzige Lösung ist ein Übergang, weil die Ärztin eigentlich schon in Rente und nur wegen des Notfalls eingesprungen ist. Die Vertretung übernimmt Dr. Elisa Schröder aus Sandel.

Für den Rettungsdienst hatte ursprünglich Dr. Hans-Henning Hoppe als Notarzt eingesetzt werden sollen. Doch der fällt wegen einer schweren Erkrankung nun selbst aus. Der Landkreis Friesland als Zuständiger für den Rettungsdienst hat deshalb Dr. Elisabeth Schröder als Notärztin verpflichtet. Sie übernimmt unabhängig von ihrer Tätigkeit als Hausärztin bis zur Rückkehr von Dr. Kortenhorn die Notfallrettung.

Dringend gesucht wird ein weiterer Inselarzt oder eine Inselärztin. Die Gemeinde will die alte Grundschule ausbauen, um Praxisräume zur Verfügung zu stellen. Für die Vielzahl an Bereitschaftsdiensten in der Woche und am Wochenende gibt es Zuschüsse, die sich laut KVN auf bis zu 25 000 Euro im Quartal belaufen können.

Auf Wangerooge wird dringend ein weiterer Inselarzt oder eine Inselärztin gesucht. Die Gemeinde will die alte Grundschule ausbauen, um Praxisräume zur Verfügung zu stellen.

Bild: Peter Kuchenbuch-Hanken/dpa