Appell des Rates des Gemeinde Wangerooge für einen freiwilligen Reiseverzicht von Handwerkern, die auf Wangerooge arbeiten, um neue Gebäude zu errichten, an Investoren und Unternehmen

Appell des Rates des Gemeinde Wangerooge für einen freiwilligen Reiseverzicht von Handwerkern, die auf Wangerooge arbeiten, um neue Gebäude zu errichten, an Investoren und Unternehmen In der Wangerooger Bevölkerung wird der Unmut, dass trotz aller Beschränkungen wegen der Coronaviros Pandemie immer noch jede Woche Handwerker wöchentlich zwischen der Insel und dem Festland hin- und herreisen, immer größer. Man befürchtet, sicherlich zurecht, dass dadurch die Möglichkeit, dass das Virus auf die Insel getragen wird, erhöht wird. Die Mehrheit des Rates ist sich einig, dass man hier versuchen sollte, dies zu unterbinden.

Es wird daher schon einige Zeit versucht, diesbezüglich beim Krisenstab in Hannover Maßnahmen zu erreichen, dahingehend, dass die Reisetätigkeit der Handwerker vom Festland zur Insel unterbunden wird, um auch letztendlich die Schutzmaßnahmen, die bereits getroffen wurden, nicht zu unterlaufen.

Um es deutlich zu sagen: Es geht dabei nicht darum, Handwerker, die hier wirklich notwendige Reparaturen erledigen müssen, die für die Insel lebensnotwendig sind, von der Insel fernzuhalten, sondern es geht darum, Handwerker fernzuhalten, die zurzeit neue Gebäude errichten und deren Errichtung auch zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden könnte.

Um eines vorab herauszustellen: Wir haben nichts gegen diese Menschen, die hier auch nur ihre Arbeit tun, aber die jetzige Krisensituation erfordert vernünftige Handlungsweisen.

Da die Reisefreiheit der Handwerker durch die herausgegebenen Verfügungen insgesamt nicht eingeschränkt ist und nach Auskunft der Verantwortlichen hier „auch kein Unterschied gemacht werden kann, zwischen Handwerkern, die dafür sorgen, dass auch in der Zeit der Krise alles am Laufen gehalten wird und denen, die hier ‚nur‘ neue Gebäude bauen“, richten wir heute unseren Appell vor allen Dingen an die Investoren und Unternehmen, die diese Gebäude errichten:

Bitte verzichten Sie auf die Fortführung der Bauten zum jetzigen Zeitpunkt.

Als Alternative würde es sich anbieten, während der jetzt bestehenden Krise die Handwerker für einen längeren Zeitpunkt auf der Insel zu lassen, um ein wöchentliches Hin- und Herfahren zu vermeiden, was aus unserer Sicht die zurzeit veranlassten Maßnahmen konterkariert.

Für die hier lebenden Menschen kann nicht nachvollzogen werden, dass Lebenspartner und volljährige Kinder, die ihren ersten Wohnsitz nicht auf der Insel haben, nicht zu ihren Partnern oder Eltern auf die Insel dürfen.

Deshalb ist das Verständnis der Inselbewohner nur gering, dass andere Personen, deren Anwesenheit jetzt nicht zwingend ist, zur Insel reisen dürfen.

Der Rat ist sich der Tatsache bewusst, dass er hier keinerlei Handlungsvollmacht hat und natürlich nicht in der Lage ist, eine Berufsausübung zu untersagen.

Wir erlauben uns jedoch, darauf hinzuweisen, dass wir nur einen Arzt, zurzeit eine Ärztin, haben, der/die 24 Stunden Bereitschaft hat, oder Dienst tut im Rhythmus von 9, bzw. 5 Tagen, und das im Winter/Frühjahr für ca. 1000 Wangerooger und ca. 300 Handwerker.

Der Rat der Gemeinde Wangerooge appelliert an die Investoren und Unternehmen, die diese Gebäude bauen, hier tätig zu werden und unserem Wunsch nach einer freiwilligen Reisebeschränkung nachzugeben!

Wir danken Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Verständnis!!

Der Rat der Gemeinde Wangerooge

Bärbel Herfel, Ratsvorsitzende