20.10.2025 17. Zugvogeltage: Sturmmöwe und Finnland im Fokus
20.10.2025 17. Zugvogeltage: Sturmmöwe und Finnland im Fokus
Über 350 Veranstaltungen an der niedersächsischen Nordseeküste / Zugvogelfest in Horumersiel bildet Abschluss der 17. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer
Wilhelmshaven/Horumersiel, 19.10.2025 – Mit dem großen Zugvogelfest im Gästehaus Horumersiel fanden die 17. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ihren krönenden Abschluss. Nach neun ereignisreichen Tagen voller Vogelbeobachtungen und anderer Naturerlebnisse, spannender Fachvorträge und kreativer Mitmachaktionen kamen heute (19.10.) rund 900 Besucher*innen, Veranstalter*innen und Organisator*innen in Horumersiel zusammen, um das Phänomen des Vogelzugs und die Vielfalt im Wattenmeer zu feiern und sich auszutauschen.
Im Mittelpunkt des diesjährigen Veranstaltungsprogramms der Zugvogeltage vom 11. bis 19. Oktober standen Finnland als Partnerland sowie die Sturmmöwe als Titelvogel. Zahlreiche Veranstaltungen hoben die Bedeutung Finnlands als wichtige Station auf dem Ostatlantischen Zugweg hervor. Die Sturmmöwe ist in Finnland weit verbreitet, aber auch im Nationalpark ein häufiger Brutvogel, Durchzügler und vor allem Wintergast. Ein wiederkehrendes Thema waren zudem die vielfältigen Herausforderungen, die der Klimawandel für den Vogelzug mit sich bringt. Insgesamt zählten die über 350 Veranstaltungen rund 12.800 Teilnehmer*innen, davon etwa 2.700 Kinder.
Das Zugvogelfest am Sonntag bot den Besucher*innen ein abwechslungsreiches Programm für alle Altersgruppen: Neben Infoständen von Umweltverbänden und Nationalpark-Partnern, Fachvorträgen, Mitmachaktionen für Kinder und kulinarischen Köstlichkeiten sorgten Live-Musik, Kunsthandwerk und vieles mehr für eine besondere Atmosphäre. Hochwertige Spektive und Ferngläser konnten an den Ständen fast aller namhafter Optik-Hersteller Deutschlands mit fachkundiger Beratung ausprobiert werden.
Die Kinderaktion war erneut ein Highlight: Die über 100 selbst gemalten Bilder von Zugvögeln in ihren nordischen Brutgebieten konnten im Kleinen Kursaal bewundert werden. Unter allen teilnehmenden Kindern wurden zehn hochwertige Ferngläser der Firma Minox verlost. Auch die Erwachsenen konnten sich über attraktive Preise freuen – alle Besucher*innen nahmen automatisch an der großen Verlosung teil, bei der es ein Spektiv und Ferngläser von KOWA, Swarovski Optik und ZEISS als Hauptpreise zu gewinnen gab.
Der Aviathlon, der sportliche Wettbewerb um die meisten beobachteten Vogelarten, zog die Artenkenner ungeachtet des wechselhaften Schauerwetters wieder in den Bann. Bei den Inseln lieferten sich Norderney, Wangerooge und Spiekeroog lange Zeit ein enges Rennen. Am Ende konnte Norderney mit einem Rekordwert von 171 gesichteten bzw. gehörten Arten und einem knappen Vorsprung von vier seltenen Vogelarten die Inselwertung erneut für sich entscheiden. Auch am Festland gelang Cuxhaven mit 146 Arten die Titelverteidigung, mit beträchtlichem Abstand vor Wilhelmshaven und Wangerland. Zu den besonderen Sichtungen – erstmalig für den Aviathlon – zählten Buschspötter, Kuhreiher sowie Polarmöwe.
Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der diesjährigen Veranstaltungsreihe: „Jedes Jahr machen Zugvogeltage die besondere Bedeutung des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer für den Vogelzug erlebbar. Sie werden nur möglich dank ganz vieler Menschen – Nationalpark-Informationseinrichtungen, Nationalparkpartner, Umweltverbände, Freiwillige und viele mehr, die ihre Begeisterung für den Vogelzug teilen und weitergeben. Mein besonderer Dank gilt allen Veranstalter*innen und Unterstützer*innen, die dieses besondere Naturschauspiel Jahr für Jahr für Gäste und Einheimische zugänglich machen.“ Die Vorbereitung auf die nächste Auflage läuft bereits: Die 18. Zugvogeltage finden vom 10. bis 18. Oktober 2026 statt.
Beim Aviathlon, dem Wettbewerb um die meisten beobachteten Vogelarten, konnten die Teams von Norderney und Cuxhaven die Siegerurkunden entgegen nehmen – überreicht von “Rotti” und “Sandi”.
Bildnachweis: Michael Räder / NLPV