19.11.2024 Pressemeldung der EWE: Erdgasumstellung steuert Inseln an – Erdgasheizungen sollten ideal vorab gewartet werden
Erdgasumstellung steuert Inseln an
Ab Februar rüstet EWE Netz auf den Inseln alle Erdgasgeräte von L- auf H-Erdgas um. Das Unternehmen weist vorab auf wichtige Heizungswartungen hin.
Oldenburg, 19. November 2024 Die Niederlande stellen ab 2029 die Lieferungen ihres L-Erdgases nach Deutschland, Belgien und Frankreich ein. Daher erhielt der Oldenburger Gasnetzbetreiber EWE Netz GmbH einen gesetzlichen Bundesauftrag, den Nordwestens auf alternatives H-Erdgas umzustellen. Ab Februar starten auf den Inseln die ersten Besuche.
Jetzt die Heizung warten lassen
EWE Netz weist vorab darauf hin, dass Heizungen regelmäßig gewartet werden sollten – immer nach Vorgabe des Geräte-Herstellers. Diese Wartungen sind zudem immer zusätzlich zu den Besuchen des Schornsteinfegers notwendig. EWE Netz darf solche Wartungen oder Reparaturen nicht umsetzen. „Sollte von einer Heizung eine akute Gefahr für die Hausbewohner ausgehen, dann muss unser Monteur vor Ort die Heizung sogar sofort sperren, bis das Gerät zum Beispiel durch einen Fachbetrieb repariert wurde“, betont Witthus. Der Schutz aller Hausbewohner lassen EWE Netz hier keinen Entscheidungsspielraum. In vielen Fällen muss das Unternehmen die betroffenen Kunden auch auffordern, ihre Heizungen kurzfristig warten zu lassen.
Viele nicht gewartete Heizungen
Auf dem Festland konnte das Unternehmen bereits rund 480.000 Erdgasgeräte prüfen und erfolgreich für das H-Erdgas umrüsten. „Hier mussten wir zu häufig feststellen, dass viele Heizungen noch nie oder zu selten gewartet wurden“, erklärt Jens Witthus, Sprecher des Projekts bei EWE Netz. EWE Netz weist daher jetzt darauf hin, dass solche Heizungen auch häufig technische Probleme während des Umrüstens bekommen.
Wann ist welche Insel dran?
Auf Wangerooge, Langeoog und Spiekeroog starten die Besuche ab Februar. Baltrum ist dann ab März dran. Juist sowie Borkum besucht das Unternehmen erst ab Anfang 2026. Ungefähr dreizehn Monate später wird das Unternehmen jeweils auf der Insel das H-Gas einspeisen. Hauseigentümer erhalten auf dem Postwege Informationsschreiben – auch wenn diese nicht dauerhaft auf den Inseln leben, sondern ihren ersten Wohnsitz auf dem Festland haben sollten.
Warum müssen Geräten umgerüstet werden?
Bei den zwei Gassorten liegt der Unterschied im Energiegehalt: H-Gas (High Calorific Gas) setzt bei der Verbrennung deutlich mehr Energie frei als das L-Erdgas (Low Calorific Gas). Gasmonteure müssen daher alle Erdgasgeräte prüfen und die meisten bei einem zweiten Besuch umrüsten, damit sie das H-Gas sicher verbrennen können. Grundsätzlich sind von den Besuchen daher alle Erdgasgeräte und alle Erdgaskunden betroffen, unabhängig davon, bei welchem Gasversorger man seine Erdgasrechnung begleicht.
Warum stoppen die Niederlande ihre Gaslieferungen?
Ein Auslöser ist das zunehmende Schwinden der Förderkapazitäten des niederländischen L-Erdgases. Hinzu kommen vor allem starke Erdstöße in den Niederlanden, bei denen niederländische Experten die Gasförderung als Verursacher ausgemacht haben. Daher entschied die niederländische Regierung, aus der Erdgasförderung sowie -lieferung auszusteigen. Der deutsche Gesetzgeber verpflichtete über 40 Gasnetzbetreiber, jeweils ihre Region auf das alternative H-Gas umzustellen. EWE Netz bezieht das H-Erdgas derzeit vor allem aus Norwegen bzw. es landet auch als LNG zum Beispiel in Wilhelmshaven an.
Text: EWE
Foto: Carsten Heidmann