Wildkrautbekämpfung am Dorf- und Ostgrodendeich Kampf gegen Disteln soll Deichsicherheit stärken
Wildkrautbekämpfung am Dorf- und Ostgrodendeich Kampf gegen Disteln soll Deichsicherheit stärken
Nur eine dichtverwurzelte und widerstandsfähige Grasnarbe kann Wangerooges Deiche wirksam vor dem Wellenangriff bei Sturmfluten schützen. Vor allem Disteln und andere unerwünschte Pflanzen hatten sich auf den Böschungen allerdings zuletzt stark verbreitet. Mit selektiv wirkenden Pflanzenschutzmitteln wollen Küstenschützer des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) dem unerwünschten Grün in der kommenden Woche an die Wurzel gehen. Insulaner müssen sich im Bereich des Dorf- und Ostgrodendeiches auf eine zeitweise Sperrung des Deichkronenweges einstellen.
„Disteln sind auf den Deichen problematisch, da sie mit ihren langen Pfahlwurzeln bis zum Sandkern unter der Kleidecke reichen und somit ein Eindringen von Wasser bei Sturmfluten ermöglichen“, erklärt Pressesprecher Carsten Lippe die Hintergründe der Maßnahme. Ein weiteres Problem: Der Schattenwurf ihrer großen und dichten Blätter verhindere einen gleichmäßigen Grasbewuchs. Der NLWKN unterhält auf Wangerooge die nach dem Niedersächsischen Deichgesetz gewidmeten Deiche durch Arbeiten wie Mahd, Düngung, Grabenaufreinigung und Bekämpfung tierischer und pflanzlicher Schädlinge. Ziel ist eine möglichst widerstandsfähige Grasnarbe.
„Das mechanische Ausstechen der Disteln und ein punktueller Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reichen am betroffenen Wangerooger Deichabschnitt als Bekämpfung leider nicht mehr aus“, betont Lippe. In der kommenden Woche (witterungsabhängig, voraussichtlich 20.04.) soll das Pflanzenschutzmittel deshalb mit einer Feldspritze aufgebracht werden. Dabei wird ein Mittel verwendet, das selektiv wirkt, also nur die unerwünschten Pflanzenarten abtötet. „Für die Gräser selbst ist es unschädlich“, so Lippe. Die Arbeiten werden von Fachleuten des NLWKN-Betriebshofes Leybucht durchgeführt, die über die erforderliche Sachkunde verfügen.
Während und unmittelbar nach den Arbeiten werden die entsprechenden Deichabschnitte bis zum Abtrocknen des Spritzgutes und der Aufnahme in der Distel gesperrt. „Das Betreten des Deiches außerhalb der gepflasterten Wege ist unabhängig davon bekanntlich generell untersagt“, heißt es beim NLWKN. Hinweisschilder informieren vor Ort über die notwendigen Pflanzenschutzarbeiten und die gesperrten Flächen.
Bildzeile:
Die starke Verbreitung von Disteln und anderen unerwünschten Zweikeimblättrigen wie hier am Ostgrodendeich kann zum Problem für den Küstenschutz werden (Bild: NLWKN).