Vorsorglicher Sturmflutschutz: NLWKN entfernt kranke Bäume am Wangerooger Süddeich

Wangerooge/Norden  Wurzelfäule, Brandkrustenpilz und Höhlungen im Stammbereich: bei Baumkontrollen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) wurden an dem Baumbestand am Wangerooger Süddeich erhebliche Mängel festgestellt. Um gesunde Exemplare zu schützen und zugleich die Sturmflutsicherheit auf der ostfriesischen Insel weiter zu verbessern, beginnt der NLWKN in der kommenden Woche mit der Entnahme der entsprechenden Bäume. Gleich eine ganze Reihe von Erkrankungen und strukturellen Schäden haben den insgesamt 18 betroffenen Bäumen schwer zugesetzt. „Einige der wildwachsenden Exemplare sind so stark von Wurzelfäule befallen, dass eine Standsicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann“, erklärt Andreas Freese, stellvertretender Betriebshofleiter und Baumkontrolleur des NLWKN. Der Landesbetrieb ist für den Sturmflutschutz auf den ostfriesischen Inseln zuständig. Er unterhält hierzu unter anderem auf Wangerooge einen eigenen Betriebshof. Andere Bäume im Bereich des Müllscharts und der alten Müllkippe sind von baumzersetzenden Pilzen wie dem Brandkrustenpilz befallen oder haben Höhlungen im Stammbereich. Der Brandkrustenpilz ist ein gefährlicher Schadpilz, der die Stand- und Bruchsicherheit erheblich herabsetzen kann. „Das birgt im Sturmflutfall ein großes Schadenspotenzial für den Deich. Wir sehen deshalb leider keine andere Möglichkeit, als die betroffenen Bäume aus Gründen der Deich- und Verkehrssicherheit vorsorglich zu fällen“, so Freese. Ähnliche Maßnahmen seien in den kommenden Wochen auch im Bereich der Nord-Ost-Dünen notwendig, heißt es beim NLWKN. Um den restlichen Baumbestand zu erhalten und Gefahren abzuwehren, die von den Bäumen ausgehen können, werden diese jährlich nach den aktuellen Richtlinien der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) kontrolliert.

Mehrere Bäume im Bereich Müllschart weisen teils starke Mängel auf. Gut zu erkennen ist an diesem Exemplar die Fäule und Zersetzung des Holzkernes am Stammfuß. Bild: NLWKN